Entwicklung der Fallzahlen von 1996 bis 2021

Der Zugang zur Beratungsstelle erfolgte in vergleichsweise vielen Fällen auf Anraten der Polizei. 2016 wurde die Kontaktaufnahme für Klient:innen dadurch erleichtert, dass in der örtlichen Polizeidienststelle Betroffenen - oft erst nach einer Anzeige - ein eigens verfasstes Schreiben der Fachberatungsstelle überreicht wird. 

 

Die Vermittlung des Beratungsangebotes erfolgte ebenso durch Behörden und Ämter, familienunterstützende Dienste, rechtliche und ambulante Betreuer:innen und durch andere psychosoziale Dienste. Es gab allerdings auch Betroffene, die sich selbst auf den Weg machten oder von ehemaligen Klient:innen auf die Beratungsstelle aufmerksam gemacht oder sogar von ihnen hierher begleitet wurden. Aktuelle Strafanzeigen bei der Polizei, (komplexe) Posttraumatische Belastungsstörungen (und die damit einhergehende Traumafolgestörungen – vor allem Depressionen, Ängste, Beziehungsstörungen etc.) und den Alltag beeinflussende Spätfolgen der erlittenen sexualisierten Gewalt waren die häufigsten Anlässe, unsere Anlaufstelle aufzusuchen. Das wertschätzende, parteiliche Postulat ist ein zentrales Element der Beratungsarbeit. In sehr vielen Fällen besteht die Notwendigkeit einer langfristigen psychischen Stabilisierung der Ratsuchenden.

 

Da es im Landkreis Helmstedt keine/n Ansprechpartner:innen für männliche oder diverse Opfer sexualisierter Gewalt gibt, nehmen diese Ratsuchenden unser Beratungsangebot wahr. Von den 106 direkt Betroffenen waren 18 Personen männlichen Geschlechts. Zusätzlich wurde die Beratung von zwei diversen Personen in Anspruch genommen. Erstmalig ratsuchend waren insgesamt 45 Betroffene.