Fallzahlen 2022

 

Der Zugang zur Fachberatungsstelle erfolgte in vergleichsweise vielen Fällen auf Anraten der Polizei. 2016 wurde die Kontaktaufnahme für Klient: innen dadurch erleichtert, dass in der örtlichen Polizeidienststelle Betroffenen - oft erst nach einer Anzeige - ein eigens verfasstes und in diesem Jahr aktualisiertes Schreiben der Fachberatungsstelle überreicht wird.

 

Die Vermittlung des Beratungsangebotes erfolgte ebenso durch Behörden und Ämter, familienunterstützende Dienste, rechtliche und ambulante Betreuer: innen und durch andere psychosoziale Dienste. Es gab allerdings auch Betroffene, die sich selbst auf den Weg machten, durch ehemalige Klient: innen auf die Fachberatungsstelle aufmerksam wurden oder sogar von ihnen hierher begleitet wurden. Aktuelle Strafanzeigen bei der Polizei, (komplexe) Posttraumatische Belastungsstörungen (und die damit einher-gehende Traumafolgestörungen – vor allem Depressionen, Ängste, Beziehungsstörungen etc.) und den Alltag beeinflussende Spätfolgen der erlittenen sexualisierten Gewalt waren die häufigsten Anlässe, unsere Anlaufstelle aufzusuchen. Das wert-schätzende, parteiliche Postulat ist ein zentrales Element der Beratungsarbeit. In sehr vielen Fällen besteht die Notwendigkeit einer langfristigen psychischen Stabilisierung der Ratsuchenden.

 

Da es im Landkreis Helmstedt keine Ansprechpartner :innen für männliche oder diverse Betroffene sexualisierter Gewalt gibt, steht ihnen unser Beratungsangebot offen. Von den 105 direkt Betroffenen waren 24 Personen männlichen Geschlechts. Zusätzlich wurde die Beratung von einer diversen Person in Anspruch genommen. Erstmalig ratsuchend waren insgesamt 41 Betroffene. Neun Klientinnen hatten einen Migrationshintergrund, was in zwei Fällen den Einsatz einer Sprachmittlerin notwendig machte.